Donnerstag, 12. Februar 2009

Erbsschnee im Holzmonat remake 1483


Erbsschnee im Holzmonat remake 1483

Schon lange suchte ich nach einem Buch, das da heißen sollte " Herr Käthe kocht" und Rezepte aus der Zeit Martin Luthers vorzustellen versprach.
Leider ist dieses Buch nicht erschienen, aber nun fiel mir eine Alternative in die Hände.
Es heißt : " Zu Tisch bei Martin Luther" und ist im Theiss-Verlag erschienen.
Die Autorin Alexandra Dapper kocht hier12 Menüs durch ein Jahr der Luther-Familie.
In diesem Jahr lasse ich mich davon inspirieren ......................
Frei nach dem Grundsatz : Womit haben sie früher gekocht ? Mit dem, was sie hatten. Womit kochen wir heute ?
Bei Luther essen Nr. 2 :

Holzmonat
"Wenn es Lichtmess stürmt und schneit, dann ist der Frühling nicht mehr weit....."
Wie war da eigentlich das Wetter dieses Jahr? Ich glaube hoffnungsvoll........
Holzmonat oder Hornung könnten wir dich nennen. Das Tageslicht nimt zu und früher freuten sich die
Leut zu Lichtmess am 2.Februar wieder im Hellen Abdenessen zu können.
"Bei Neujahr wächst der Tag einen Hahnenschritt, bis Dreikönig einen Hirschensprung und bis Lichtmess
eine ganze Stund"
Februar 1483, der spätere Reformator sollte erst im folgenden November geboren werden,
es gab keine Abwrackprämie, keine Bad-Bank und Wirtschaftsminister und noch nichtmal eine
allgemeine Reichssteuer.....aber jede Menge Reformbedarf. Klar, deswegen später auch die Reformation!
Mindestens so lange hält der Ärger also schon an. Auch für den Pabst anscheinend.

Kochen wir im Holzmonat, welcher ja in die traditionelle Fastenzeit fällt auch ein Leibgericht Martin Luthers.
Erbsschnee mit gebratenen Salzheringen und Honigsenf.
Natürlich nicht genauso. Ist ja über 500 Jahre her.
Ob eine ehrwürdige Person wie Martin Luhter Kichererbsen gegessen hätte.?
Ich hatte gerade keine Erbsen für Erbsmehl. Aber noch ein paar Kichererbsen und weiße Bohnen.
Ach klar, hätten Sie im Mittelalter auch improvisiert.
Auf gebratenen Salzheringe hatte ich auch weder Appetit noch die Fische selbst.
Dürfen es Moormöhren gedünstet sein ? Honigsenf ist okay.
Die Herstellung von Erbsmehl ist in der Hobbyküche zu Hause etwas aufwendig, aber durchführbar.
Erbsen, Bohnen oder eben Kichererbsen einweichen und dann später garen.
Abtropfen lassen und dörren ( im Trockenschrank, Herd oder auf der Heizung), so dass sie wieder hart
werden.
Dann mahlen.
Na Toll und wie mahlt man harte Erbsen ? Ich habe sie mit dem größten Lochvorsatz durch den Fleischwolf
gedreht ( schließlich bin ich ....) der ganz schön geknurrt hat dabei und das Schrot dann in der Getreidemühle
zu Mehl vermahlen. Was sofort Lust auf ein Erbsmehl- Brot macht.
Laut Originalrezept gibt es Punkte, wenn der Schnee im Biersud gekocht würde, was ich ein anderes Mal
ausprobiere und Wasser dazu nahm.
2 Portionen für sehr Satt :
200g Erbsmehl, laut Rezept 3 Esslöffel Honig ( lieber weniger nehmen )
Honigsenf : 3 Teile Senf mit 2 Teilen Honig verrühren.

Was würde der Meister dazu sagen ?
"Iss was gar ist, trink was klar ist und red was wahr ist"

Frühere Folgen

Montag, 2. Februar 2009

Dreier im Rote Bete, Sauerkraut, Kartoffel -Jackpot


Reduce to the max : Rote Bete Suppe

Du brauchst dich nur zu trauen, diese Knolle, welche die meisten Zeitgenossen nur als
eingelegtes saures Scheibchen kennen, in einen Topf zu tun ............
Für die Suppe ist es von Vorteil die Knollen zu schälen, damit sie schön ausbluten.
Möchtest du die Bete marinieren, dann die Schale lieber dran lassen und erst nach dem Kochen
schälen....
Für unsere Fastengruppen koche ich die Rote-Bete-Brühe als "Drei-Topf".
Im ersten Topf die Bete, in einem zweiten die gleiche Menge Kartoffeln.
Im dritten Topf koche ich Sauerkraut auf, um eine säuerliche Brühe zu gewinnen.
Wenn ich ordentlichen Sauerkrautsaft habe entfällt der dritte Akt, aber in diesem Jahr
haben Volkers Fässer noch keinen Saft gegeben....
Die Bete koche ich pur, die Kartoffeln werden mit Salz, Koriander, Kümmel und Rosmarin
gegart.
Aus den Kartoffeln und dem Sauerkraut entsteht eine würzig-säuerlich, etwas sämige Brühe.
Ein paar von den Kartoffeln dort hinein pürieren.
Erst kurz vor dem Auftragen mische ich " gelb" und "rot". Auf diese Art bleibt die schöne
Farbe erhalten.
Diese Suppe hat vom Sauerkraut her eine feine säuerliche Note, die nicht von Essig ist.
Die Milchsäure aus dem Kraut und die rote Farbe ergeben ein besonderes Elixier .........