Montag, 12. Januar 2009

Vom Heidenkorn mit Einkorn und überbackenen Wortspielen


Heidenkorn, Einkorn, ein schönes Wortspiel und zwei höchst unterschiedliche Körner.
Den Buchweizen nannte man früher Heidenkorn, weil er aus Asien stammt und da wohnten wohl lauter Heiden. Dann hätte dieses Korn aber auch aus Biesenbrow stammen können.
Das ist der Geburtsort von Ehm Welk und der war der Vater der Heiden von Kummerow.
Da wollen wir aber erst 2010 mit unserer Elbetour hin, upps, die dann eine Neiße-Oder-Tour wird. Vorher geht es aber erstmal im Juli nach Böhmen und zur Elbequelle.( http://www.elbe-tour.blogspot.com/ )
Bereits heute gab es Abendbrot und nun kommt das Einkorn ins Spiel.
Das heißt übrigens so, weil es nur ein Korn pro Spindelglied ausbildet. Und das Zweikorn hat da
zwei und heißt aber nicht so, sondern Emmer. Ja, tatsächlich gibt es auch ein Dreikorn, welches aber auf Dinkel hört und der Weizen macht vier Körner an dieser Stelle...
Also, Einkorn zu jeweils 60 g gemeinsam mit Heidenkorn zu feinem Mehl gemahlen.
Mit zwei Eiern, einem halben Päckchen Vanille-Zucker( immer schön auf Vanille achten und nicht auf Vanillin reinfallen) sowie einem halben Päckchen Weinsteinbackpulver und ca. 200 ml
Wasser, einer Messerspitze Salz und einem Esslöffel Honig zu einem Eierkuchenteig verrühren,
etwas quellen lassen und man ahnt es,... Eierkuchen daraus backen. Wir können das Backwerk auch volkstümlich Plinsen oder etwas gehobener Palatschinken nennen.
Die Heidenkornmischung verbrennt leicht, also Geduld und kleine Hitze an der Pfanne.
Zu dunkle Exemplare bei Seite tun, evtl. nebenbei aufessen.


Nun kommt der Clou, weil jetzt gebe ich mächtig an, mit dem eingefrorenen Erdbeermuß aus dem vergangenen Sommer, welches nun aus dem Tiefkühlschrank dazu kommt.


( Idealer Weise etwas vorher auftauen)
Es geht auch selbstgemachte Konfitüre, ach ja, die muss ja Fruchtaufstrich heißen oder etwas
anderes Süßes. Vernüftig wäre es halt schon ohne Fabrikzucker auszukommen.
Das Erdbeepürree wird nun mit ca. 250 g Quark etwa 1 : 1 gemischt.
Darauf kommen wir gleich zurück.
Während wir nebenbei immer noch hübsch Plinsen backen, suchen wir eine Auflaufform.
Mit der anderen freien Hand ca. 250 g Joghurt mit 2 Eiern und einem Esslöffel Honig
verrühren, evtl. noch einen Schuss Wasser zu geben, das soll gleich der Guss werden.
Nebenbei den Herd auf 200 Grad hochfahren.
Die abgekühlten Plinsen mit dem Erdbeerquark bestreichen, falls möglich rollen oder
zusammenklappen. Also ich habe sie zusammengeklappt, aber jetzt fällt mir ein, ich hätte sie
auch rollen können.
Aus den Rollen oder Klappteilen größere Stücke schneiden und den Boden der Auflaufform
damit auslegen. Die Stücken überlappen sich.


Darüber den Guß verteilen und ab ins Rohr. So heißt in Österreich der Herd und die Füllung ist da aus Erdbeertopfen. Bestimmt gibt es da ein hübscheres Wort für Erdbeere......
Zu Weihnachten habe ich übrigens von Claudia vom Bodensee ein Schwäbisches Bildwörterbuch geschenkt bekommen.( da freut sich jetzt Barbara )
Demnach haben wir einen "Bräschdléng-Gwarg" gemacht.

Bevor ich mein Schwäbisch verbessere, muss ich aber noch ein bischen Tschechisch lernen,
damit ich mich mit Jarda aus Prag ,unserem Scout für Böhmen, im Sommer auf der Radtour ausgewogen verständigen kann.
Erdbeere heißt auf Tschechisch Jahoda. Das ist ja Süß. Dann heißt der bekannte Volksmusiker aus DDR Zeiten also Lutz Erdbeere. Da sieht man mal wieder wie interessant es sein kann, ein bischen Sprachen zu lernen. Möglicherweise heißt Erdbeerquark "jahodovy malickost".
Ob schwäbisch doch einfacher ist? Na bis zum Donau-Radweg vergeht noch ein bischen Zeit.
Die Sprache des Herdes ist heiß und während dieses kleinen Ausfluges in den Süden und Osten,
haben wir nebenher zwei Teller dekoriert und den Tisch gedeckt.
Wenn wir bei 200 Grad geblieben sind oder vielleicht ohne anzubrennen 220 Grad aus der Kiste geholt haben, weil die Gefährtin schon hungrig guckt, ist nach 20 Minuten der Guss gestockt und
wir können zum Essen rufen.
Wenn die Auflaufform sowie Hände und Arme es heil aus dem Herd geschafft haben, was Dank Tante Hildegards Topflappen wieder einmal gerade so gut ging ( Manche müssen abends fernsehen, um Nervenkitzel zu haben) dann auftuen und ja, das Wichtigste :


Von der Erdbeersoße muss trotz des Verbrauches für den Quark und nicht ausbleibenden Naschens soviel übrig bleiben, dass damit noch der Plinsenauflauf angerichtet werden kann.
Heidenkorn-Einkorn macht einen warmen Bauch, was jetzt im Winter natürlich sehr willkommen ist. Nach der "Heidnischen" Auffassung ist Buchweizen Yang- betont, also ein heißes Korn und spendet Wärme. Einkorn hat Yin-Charakter und ist mehr kühlend. Wenn es nach dem Yin und Yang Prinzip immer ein gegengleiches Stück gibt, ein ideales Paar.



Guten Appetit oder En Guada und Dobru Chut !
Was sind schon 3 Sprachen, hier ist noch etwas sehr schönes für dat Kruut för'n Maimaand
und bannig gooten Aptiet.

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